​Online-Medien und globale Kommunikation2(2): Editorial und Abstracts auf Deutsch

发布者:李晓蒙发布时间:2023-07-17浏览次数:31

Übersetzer:innen: HU Dan, CHEN Sitian, HE Mingshi, CAI Mengyu, Zang Yinglei, ZHANG Zhiwen und DENG Mingzhu

 


Editorial zum Thema Digitalen Städten

 

Erforschung der digitalen Städte aus der kommunikativen Perspektive

 

Autor: Ji Pan

https://doi.org/10.1515/omgc-2023-2004

 

UDie digitale Technik gestaltet die Städte auf der ganzen Welt radikal um. Nicht-künstliche Intelligenz, Sensornetzwerke und Daten-/Computertechniken in neuen Formen entstehen und entwickeln sich. Gleichzeitig verwandeln sich die Städte auch. Die zeitlichen und räumlichen Bedingungen, unter denen die Städte funktionieren, haben sich wesentlich verändert. Im Hinblick auf die gemeinsame Zukunft der Bewohner in den Städten auf dem Planeten sind Medienwissenschaftler dafür verantwortlich, eine kommunikative Perspektive in die aktuellen Diskussionen über digitale Städte zu integrieren, sowohl in der Wissenschaft als auch in der Öffentlichkeit.

 

Warum ist die kommunikative Perspektive für digitale Städte sehr wichtig? Wie James Carey in seinem Meisterwerk feststellte, habe die moderne Kommunikationen die gewöhnlichen Bedingungen von Erfahrung und Bewusstsein, die gewöhnlichen Strukturen von Interesse und Gefühl sowie das gewöhnliche Gefühl, lebendig zu sein und in einer sozialen Beziehung zu leben, radikal verändert. Im digitalen Zeitalter machen diese Elemente immer noch aus, was eine Stadt ist und wie sich die Menschen auf eine Stadt als ihren Wohnort beziehen. Es sind gerade die komplexe Symbiose zwischen heterogenen Dingen, Menschen und symbolischen/historischen Beständen, die die Städte bildet. Die Art und Weise der Symbiose unter diesen drei Elementen, wie z. B. technokratische, administrative oder ökonomische Pläne, können unterschiedliche Potentiale der digitalen Technik entfalten und unterschiedliche Formen von Urbanität entwickeln. Einige dieser Pläne führen zu Entfremdung, Ausbeutung und Langeweile, was als die berüchtigtsten Symptomen der Modernität betrachtet wird. Es ist zwingend erforderlich, eine kommunikative Perspektive ins Spektrum einzubringen, bevor ein bestimmter Plan zum Standard wird. Da sich die neuen Techniken noch in der Entwicklung befinden, kann die kommunikative Perspektive als Gegenmittel zur effizienz- oder kontrollgetriebenen Stadtplanung dienen.

 

Was bedeutet die kommunikative Perspektive für die Stadtforschungen? Zunächst konzentrieren wir uns auf die veränderten Bedingungen von Erfahrung und Gefühlen der Individuen, wenn sie in einer digitalen Stadt wohnen. Die veränderten Wahrnehmungen von Zeitlichkeit und Räumlichkeit, die Möglichkeiten für die Einzelnen, mit den öffentlichen Räumen in Beziehung zu treten, oder eine umgestaltete sensorische Landschaft der Städte sind einige der Themen. Der erfahrungsbezogene Aspekt der Kommunikation entwickelt neue Typen von Stadtbewohnern. Daraus entstehen die neue Stadtkultur, Ästhetik und Politik. Zweitens werden neue Urbanisierungsprozesse untersucht, die neue Formen des Teilens und der Zusammenarbeit mit sich bringen. Die digitale Technik verbindet erneut das Historische mit dem Zeitgenössischen, das Ferne mit dem Nahen, das Mittelbare mit dem Unmittelbaren sowie das Natürliche mit dem Künstlichen. Diese neuen Verbindungen sind transformativ. Sie verändern die Prozesse der sozialen Interaktion, der Stadtverwaltung, der öffentlichen Kultur, des Verkehrs und des geschäftlichen Handels. Die Normen der städtischen Zivilisation werden aktualisiert, wenn die Menschen lernen, wie sie mit menschlichen oder nichtmenschlichen Neuankömmlingen, die plötzlich durch digitale Verbindungen in ihrem Leben auftreten, zusammenleben und zusammenarbeiten können. Nicht zuletzt betonen wir die generative Natur der Kommunikation. Im Konkreten heißt es, dass die kommunikative Perspektive für spielerische Begegnungen zwischen heterogenen Elementen plädiert, die neue Räume und Orte, ästhetische Erfahrungen und Netzwerke der Zusammenarbeit und Unterstützung schaffen. Kommunikation setzt Distanz und Differenzen voraus. Im Gegensatz zu den administrativen oder wirtschaftlichen Gesichtspunkten der Stadtplanung legt die kommunikative Perspektive großen Wert auf die nachhaltige Koexistenz von Heterogenität und ihre symmetrischen und kreativen Verknüpfungsprozesse. Die kommunikative Stadt ist ein generativer und vergnügender Ort, der den Bewohnern hilft, die Langeweile des Alltags zu überwinden. 

 

Angesichts der oben genannten Überlegungen versucht die vorliegende Sammlung über das Thema digitale Städte und Sanierung der globalen Zivilisation, die kommunikative Perspektive in der Forschung über digitale Städte zu fördern. Scott McQuire argumentiert in seiner Arbeit, dass der Rahmen von intelligenten Städten unzureichend sei, und schlägt vor, die digitale urbane Infrastruktur aus der Perspektive der Kommunikation zu formulieren und betreiben. McQuire nimmt Rücksicht auf die Signal-Rausch-Verhältnisse des Baus oder das effiziente kommunikative Modell und redet gleichzeitig vom Aufbau eines grundlegenden Sozialisierungsprozess, der die individuelle und kollektive Identität des Menschen als symbolmanipulierendes, erzählendes und technisches Wesen konstituiert. Mikucki bezeichnet in seiner Arbeit die Medien als Mensch-Maschine- und Maschine-Maschine-Kommunikation, um zu untersuchen, wie Berlin und Warschau Smart-City-Lösungen umsetzen. Der Verfasser behauptet, dass Netzwerke, Plattformen und Medieninfrastruktur benutzt würden, um neue Wege der Kommunikation zwischen städtischen Behörden, Bürgern und Maschinen zu beschreiben. In der Arbeit von Rosati et al. geht es darum, wie Disney und die neuen Internetlandschaften, die auf der Region Virginia nach dem Sezessionskrieg basieren, die aktuelle Situation der Server-Landwirtschaft mit Datenzentren beeinflusst. Dadurch sei Virginia im Norden der USA die Internet-Hauptstadt der Welt geworden. Der Verfasser kritisiert, dass die digitalen Vermieter die Bedingungen der Demokratie in der Region kontrollierten, und appelliert, die Verantwortung zu übernehmen, um ein freieres und kommunikativeres Leben zu führen.

 

In dieser Sondersammlung werden noch viele Fragen nicht berücksichtigt. Doch die Information, die wir vermitteln wollen, ist klar. In Übereinstimmung mit dem Titel der Zeitschrift möchten wir dazu anregen, Städte aus der Perspektive von Medien und Kommunikation zu betrachten. Der Betrieb der digitalen Mediensysteme bringt nicht nur neue Formen von Urbanität hervor, sondern vernetzt auch erneut die Städte weltweit. Neue Problematik und neue Methodik sind erforderlich, um zu verstehen und zu erklären, was aktuell passiert. Diese Sondersammlung zielt darauf ab, Dialoge über die Bemühungen in dieser Richtung anzuregen und zu führen.

 

Editorial für Sommer 2023: Digitale Städte, ChatGPT-Nutzung in Afrika, nigerianische Online-Berichterstattung über den russisch-ukrainischen Krieg und Einsatz von emotionaler Mobilisierung und Desinformation bei den Anti-Auslieferungsgesetz-Protesten in Hongkong

 

Autorin: Louisa Ha

https://doi.org/10.1515/omgc-2023-2003

 

Neben der Themenrubrik über digitale Städte und die Sanierung der globalen Zivilisation, wie die Herausgeberin der Themenausgabe, Ji Pan, mitteilt, werden auch zwei Originalartikel über Afrika in dieser Sommerausgabe beinhaltet. Gregory Gondwe befasst sich in seiner Arbeit mit der Nutzung und Wahrnehmung von ChatGPT und KI-Werkzeuge durch die afrikanischen Journalisten. Dadurch wird zeigt, wie die westliche Vorherrschaft im Bereich der Online-Information den Journalisten Sorgen bereitet. Die Studie von Osakue Omoera und Emeke Nwaoboli über zwei beliebte nigerianische Online-Nachrichtenseiten, Sahara Reporters und Premium Times, zeigt auf, dass beide Zeitungen den russisch-ukrainischen Krieg negativ als Auswanderung der in den beiden Ländern lebenden Nigerianer beleuchteten, und wie die nigerianische Regierung die Position des Westens unterstützte, obwohl sie in der engen Handelsbeziehung zu Russland steht und von seinen Exporten abhängig ist.

 

Unsere spezielle übersetzte Arbeit außerhalb der Anglosphäre kommt dieses Mal aus China. Die Übersetzung von Tang Jingtai, Chen Qiuyi und Xu Mingliang, Emotionale Gemeinschaft und kollektive Aktion: Über den emotionalen Mobilisierungsmechanismus von Desinformation in der Anti-Auslieferungsgesetz-Bewegung in Hongkong, die ursprünglich in Journalismus und Kommunikation veröffentlicht wurde, ist eine computergestützte Stimmungs- und Inhaltsanalyse von den Posts auf der Twitter-Plattform. Sie erklärt den emotionalen Mobilisierungsmechanismus der Desinformationskampagnen auf Twitter, den die Protestierenden in Hongkong während dieser Zeit einsetzten. Diese Studie ist für die Erforschung der sozialen Instabilität und öffentlichen Mobilisierung von großer Bedeutung. Die Arbeit zeigt auch den zunehmenden Einsatz von der komplizierten Analyse von Big Data in der in China veröffentlichten Kommunikationsstudien.

 

Viel Spaß beim Lesen!

 

 

 

1. Über die intelligente Stadt hinaus: eine kommunikationsleitende Agenda für die Städte des 21. Jahrhunderts

 

Autor: Scott McQuire

https://doi.org/10.1515/omgc-2023-0018

 

 

Abstract

 

Digitale Medientechnologien, einschließlich vernetzter Sensoren, großer Videobildschirmen und mobiler Geräte, sind im 21. Jahrhundert zu einer allgegenwärtigen städtischen Infrastruktur geworden. Der vorherrschende Rahmen für das Verständnis der Integration digitaler Technologie in den städtischen Raum ist der Diskurs über intelligente Städte. In diesem Beitrag wird argumentiert, dass dieser bisher formulierter Rahmen unzureichend ist, um das soziale Potenzial der digitalen städtischen Infrastruktur zu maximieren. Die digitale urbane Infrastruktur verändert nicht nur das Aussehen der Städte, sondern auch ihre Funktionsweise als soziales Umfeld. Ich werde die kommunikative Stadt als einen alternativen Rahmen für das Nachdenken über digital vermittelte Städte vorschlagen. Die kommunikative Stadt bietet die Möglichkeit, den vernetzten urbanen Raum als einen Testfall zu betrachten, in dem zentrale Probleme der zeitgenössischen globalisierten Medien materiell umgesetzt werden können. Es ist die Grenzzone, in der alltägliche Erfahrungen aus verkörperten Medien und neuartigen kommunikativen Agenturen mit mächtigen Logiken der Ortung und Verfolgung und dem weit verbreiteten Einsatz neuer Formen der Automatisierung und des maschinellen Lernens als Techniken der urbanen Governance kollidieren.

 

Schlüsselwörter: urbane Kommunikation, digitale Infrastruktur, intelligente Stadt, kommunikative Stadt

2. ChatGPT und der Globale Süden: Wie gehen Journalisten in Subsahara-Afrika mit Chatbots um?

 

Verfasst von: Gregory Gondwe

https://doi.org/10.1515/omgc-2023-0023

 

Abstract

 

Zielsetzung

In dieser vorliegenden Studie wird die Nutzung generativer KI-Werkzeuge durch Journalisten in Subsahara-Afrika untersucht, wobei der Schwerpunkt in Fragen wie Fehlinformationen, Plagiaten, Stereotypen und der Unterpräsentation von Online-Datenbanken liegt. Vor einem allgemeineren Hintergrund wird über die Frage diskutiert, ob der Globale Süden KI-Werkzeuge effektiv und fair nutzen kann.

 

Methodik

Für diese Studie wurden Interviews mit Journalisten aus sechs afrikanischen Ländern südlich der Sahara geführt, nämlich mit denen aus Kongo, DRK, Kenia, Tansania, Uganda und Sambia, um durch die Analyse herauszufinden, wie diese Journalisten aus diesen Ländern ChatGPT nutzen. Es ist nennenswert, dass diese Studie zu einem laufenden Projekt über künstliche Intelligenz gehört, das am 19. September 2022, kurz nach der IRB-Genehmigung in Gang gebracht wurde. Das Teilprojekt in Bezug auf ChatGPT wurde im Januar 2023 in Gang gebracht, nachdem wir festgestellt hatten, dass unsere Teilnehmer immer den Chatbot nutzten.

 

Schlussfolgerungen

Wenn die generative KI wie ChatGPT aufgrund eines begrenzten und unterpräsentierten afrikanischen Korpus arbeitet, wird sie lernen, selektiv zu entscheiden, was als zivile und unzivile Sprache gilt. Dadurch wird ihre Wirksamkeit in der Region eingeschränkt. Es wird jedoch auch gezeigt, dass generative KI-Werkzeuge wie ChatGPT in Abwesenheit repräsentativer Korpora eine Gelegenheit für eine effektive journalistische Praxis bieten, da sich Journalisten nicht vollständig auf diese Werkzeuge verlassen können.

 

Praktische Implikationen

In der Studie wird unterstrichen, dass menschliche Behörden dem Werkzeug relevante Informationen zur Verfügung stellen und so zu einer globalen Datenbank beitragen müssen, und dass bei der Entwicklung von KI-Werkzeugen verschiedene Datenquellen berücksichtigt werden müssen, um Vorurteile und Stereotypen zu minimieren.

 

 

Soziale Implikationen

Die Studie zeigt auch, dass KI-Werkzeuge sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Journalismus in Entwicklungsländern haben und dass es notwendig ist, den verantwortungsvollen und ethischen Einsatz von KI-Werkzeugen im Journalismus und in anderen Bereichen zu fördern.

 

Originalität / Stellenwert

Die Originalität der Studie liegt darin, dass sie die Herausforderungen und Möglichkeiten im Zusammenhang mit der KI im Journalismus beleuchtet, postkoloniale Denkweise fördert und die Bedeutung vielfältiger Datenquellen und menschlicher Agentur bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Werkzeugen hervorhebt.

 

Schlüsselwörter

Generative KI, ChatGPT, Fehlinformation, Plagiat, Stereotyp, Subsahara-Afrika, Sprachkorpus, Journalismus

 

 

3. Datenplantage: Nord-Virginia und die Theorie der digitalen Zivilisation in der Internethauptstadt der Welt

 

Autoren: Clayton Rosati, Aju James, Kathryne Metcalf

https://doi.org/10.1515/omgc-2023-0017

 

Zielsetzung

Der nördliche VA und die Metropolregion Washington, DC haben sich als einen Schlüsselknotenpunkt in der städtischen Entwicklung im Hintergrund eines sich globalisierenden digitalen Stadtsystems bewiesen. In der vorliegenden Arbeit wird das Wachstum der technologischen Geographie in den 1990er und 2000er Jahren als Teil der planetarischen Epoche der menschlichen Transformation untersucht, die auch als Plantagenozän (im Gegensatz zum Anthropozän) bezeichnet wird. 

 

Methode

In der vorliegenden Arbeit wird eine historische und kritische interpretative Analyse über die Rassen-, Landschafts- und Technologiepolitik im nördlichen VA-Gebiet unternommen.

 

Schlussfolgerung

Es ist zum Ergebnis gekommen, dass es in diesem Gebiet eine soziale Abhängigkeit von der bukolischen Agrarlandschaft gibt. Ursache ist die in Folge vom US-Bürgerkrieg und Scheitern des Wiederaufbaus entstandene enorme Ungleichheit, weil die Plantage als Nachleben der Sklaverei nicht richtig erneut eingesetzt werden konnte. Plantagenwirtschaftliche Bedingungen mit digitalen Prägungen werden herausgefunden, die durch Ressourcenmonopol, extraktive Formen der Ausbeutung und monokulturelle Ökologie ausgezeichnet sind und auf der Server Farming-Industrie (auch bekannt als Datenzentrum) mit einer Datenmenge von 70 % des weltweiten Internetverkehrs basieren. Die digitale Dimension des Plantagenozäns wird als rebellisches Zeitalter nach dem US-Bürgerkrieg betrachtet, in dem die Geschichtsklitterung, die Anhäufung und Kontrolle von anbaufähigem (digitalem) Land und die Enteignung sozialer Prozesse unter quasi-feudalistischen Eigentumsrechten Nährboden für ungleiche, nicht nachhaltige und oft gewalttätige Kulturen und politische Ökologie darstellen.

 

Praktische Implikationen

Diese vorliegende Arbeit könnte den Forschenden, die sich mit digitalem Urbanismus befassen, dabei helfen, die Online- und Offline-Geografien der zeitgenössischen Medienbranche zu verstehen.

 

Soziale Implikationen

Die zeitgenössischen regierungsfeindlichen und ethnonationalistischen Bewegungen, die in der digitalen Vermittlung wachsen, werden als Teil der langjährigen und unaufgelösten globalen Konflikte, die sich auf das Plantagensystem, rassistische soziale Ungleichheit und die Abschaffung der Sklaverei zurückführen, wahrgenommen.

 

Stellenwert

Während einige Arbeiten zum Datenkolonialismus den digitalen Urbanismus implizit mit der Auseinandersetzung über Plantagenozän in den meisten Arbeiten über Landwirtschaft verbinden, expliziert die vorliegende Arbeit die Verbindung dadurch, dass bestimmte historisch-geografische Kontexten dargestellt werden und auf die Rollen bestimmter politisch-wirtschaftlicher Akteure fokussiert wird.

 

Schlüsselwörter: Nord-Virginia, Internet-Infrastruktur, Wiederaufbau, Plantagenozän, Recht auf Stadt

 

 

4. Verwaltung künftiger Städte: Medien und Information und Kommunikationstechnologien im Kontext vom Wandel

 

Verfasst von: Jacek Mikucki

https://doi.org/10.1515/omgc-2022-0065

 

Abstract

 

Zielsetzung

Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt darin, durch Fallstudien zu untersuchen, wie man Informationstechnologien und Medien in zwei europäischen Städten, und zwar in Berlin und Warschau nutzt. Die Ergebnisse der Untersuchung können zur Gestaltung der Stadtpolitik und zum Entwurf der Medieninfrastruktur dienen, was in den beiden europäischen Städten auf den unterschiedlichen Strategien basieren. Berlin und Warschau haben bei der Umsetzung des Smart-City-Konzepts unterschiedliche Wege eingeschlagen, um die Ideen ihrer wirtschaftlichen, historischen und sozialen Realität anzupassen. Medien werden nicht nur als Mensch-Maschine- und Maschine-Maschine-Kommunikation, sondern auch als die physische und digitale Medieninfrastruktur betrachtet.

 

Methodik

Diese Studie zielt darauf, sich anhand der praktischen Ausführung der intelligenten Lösungen von Stadtregierungen mit Strategien und (private und öffentliche) Institutionen auseinanderzusetzen. Diese Studie enthält sowohl die Analyse der grauen Literatur (Nachrichtenmeldung, Unternehmensstrategien, Dokumente des Rathauses), als auch die qualitative Analyse von 30 halbstrukturierten Interviews mit lokalen Gemeinden und Stadtplanern in beiden Städten.

 

Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse bieten wahrscheinlich Hinweise auf potenzielle Triebkraft und Hindernisse für die Umsetzung von Smart-City-Lösungen. Die Ergebnisse werden den Nachweis bieten, dass Medien- und Informationstechnologien in der Stadt aufgrund der Datenpolitik von Einrichtungen implementiert werden, die in der Regel unabhängig voneinander eine Smart-City-Strategie umsetzen. Die Aufgabe der städtischen Behörden besteht darin, den Zugang zu einer Basisinfrastruktur zu gewährleisten, die die Grundlage für die Schaffung weiterer Lösungen durch private Einrichtungen bildet.

 

Praktische Implikationen

Die empirische Forschung bietet wahrscheinlich einen Nachweis, dass Berlin und Warschau noch nicht völlig die Bedeutung der Lösungen verstanden haben, die auf Kommunikationen zwischen Maschinen basieren, aber Ad-hoc-Lösungen werden immer häufiger benutzt.

 

Soziale Implikationen

Diese Studie ist auf Einwohner und Kommunikationstechnologien konzentriert und wird als Datenquelle für Smart-City-Manager, Medien-Infrastruktur und städtische Strategien dienen. Die Ergebnisse richten sich an Medien- und Städtebauexperten, Städtewissenschaftler, Soziologen, Politikwissenschaftler, Ingenieure, IKT-Spezialisten, politische Entscheidungsträger, Stadtmanager und Bürger.

 

Stellenwert

Diese Studie zeigt, dass mobile Geräte, medienähnlicher Dienst und ICT an Bedeutung gewinnen. Das führt zu Veränderungen der Entwicklungsstrategien vom Rathaus und zu Veränderungen neuer theoretischer Ansätze, durch die die Städte analysiert werden können. In dieser Studie wird festgestellt, dass Netzwerke, Plattformen und Medieninfrastruktur benutzt werden, um neue Wege der Kommunikation zwischen städtischen Behörden, Bürgern und Maschinen zu beschreiben. Es wird argumentiert, dass die Förderung einer fortschrittlichen Medieninfrastruktur das Potenzial hat, die „Stadt der Zukunft“ zu schaffen.

 

Schlüsselwörter: Smart City, Smart-City-Strategien, Medien in Smart City, Medieninfrastruktur

 

 

5. Online-Berichterstattung von Sahara Reporters und Premium Times über den Russland-Ukraine-Krieg 

 

Autoren: Osakue Stevenson Omoera, Emeke Precious Nwaoboli

https://doi.org/10.1515/omgc-2023-0022

 

Abstract

 

Zielsetzung

Die Massenmedien haben sich weiterhin als wichtige Nachrichtenquellen für die Gesellschaft bewiesen, insbesondere in Konflikt- und Kriegszeiten. Die Theorie der Medienabhängigkeit geht davon aus, dass die Gesellschaft, die unter Krisen oder Instabilität leidet, auf traditionelle und neue Medien angewiesen ist, um die Entwicklungen im Krieg zu begreifen. In der vorliegenden Arbeit wird die Berichterstattungsfrequenz über den Russland-Ukraine-Krieg in Sahara Reporters und Premium Times untersucht und der dominante journalistische Ton, den die beiden Zeitungen jeweils tendieren, ermittelt. Letztlich wird der Rahmen der Berichterstattungen entwickelt.

 

Theoretische und methodologische Überlegungen

In Anlehnung an Robert Entmans Framing-Theorie werden Online-Veröffentlichungen von Sahara Reporters und Premium Times im Zeitraum von März 2022 bis September 2022 als Gesamtheit analysiert. Census sampling wurde verwendet zur Herstellung einer Stichprobe und die Daten werden mit dem erklärungsbildenden Modell methodologisch untersucht.

 

Schlussfolgerung

Über den Russisch-Ukraine-Krieg sind von Sahara Reporters und Premium Times im Jahr 2022 sehr häufig berichtet. Außerdem wird die Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen des Krieges auf nigerianische Auswanderer oder Austauschstudierende in Russland und in der Ukraine geschenkt.

 

Implikation

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Online-Zeitungen den Russisch-Ukraine-Krieg meist negativ beleuchten und die Erzählungen so gestalten, dass die Auswirkungen des Krieges auf die Nigerianer, insbesondere auf nigerianische Studenten in Russland und der Ukraine, hervorhoben werden.

 

Stellenwert

In der vorliegenden Arbeit wird aus einer neuen Perspektive über den Russisch-Ukraine-Krieg in der Medienwissenschaft durch eine Untersuchung der nigerianischen Online-Berichterstattung diskutiert. Es wird empfohlen, dass in den nigerianischen Online-Zeitungen nicht nur auf negative Berichte über den Krieg und seine Auswirkungen auf die Interessengruppen in Nigeria konzentriert wird. Eine Diversität von Rahmen und Tönen soll von Berichterstattungen berücksichtigt werden, um Interessengruppen dazu zu bewegen, vorbeugende Maßnahmen gegen den Krieg zu ergreifen und die nigerianische Regierung für die Bereitstellung angemessener Infrastruktur und Humankapitals zur Verantwortung zu ziehen, um die Auswanderung zum Streben nach dem besseren Leben sowohl im akademischen als auch im sonstigen Bereich zu vermeiden.

 

Schlüsselwörter: Russland-Ukraine-Krieg, Massenmedien, Krise, Framing-Theorie, Sahara Reporters, Premium Times, Nigeria, nigerianische Auswanderer, Online-Berichterstattung.

 

 

6. Emotionale Gemeinschaft und kollektive Aktion: Über den emotionalen Mobilisierungsmechanismus von Desinformationen in der Anti-Auslieferungsgesetz-Bewegung in Hongkong

 

Autoren: Chen Qiuyi; Xu Mingliang

Korrespondierender Autor:Tang Jingtai

https://doi.org/10.1515/omgc-2023-2002

 

Abstract

 

Mit dem massiven Einsatz von Computerpropaganda sind weltweit Desinformationskampagnen als Reaktion auf die Logik der „Post-Wahrheits“-Politik entstanden. Im Gegensatz zu der gängigen Meinung in der internationalen Wissenschaft ist China häufig Ziel organisierter Desinformationskampagnen auf ausländischen Social-Media-Plattformen.

In der vorliegenden Arbeit werden aufgrund der durch Google Fact Check Explore verifizierten Desinformationen in der Anti-Auslieferungsgesetz-Bewegung in Hongkong die entsprechenden Kommunikationsdaten auf der Twitter-Plattform zugegriffen, um durch eine Inhaltsanalyse, Stimmungsanalyse und Zeitreihenanalyse den Verbreitungsmechanismus solcher Kampagnen zu untersuchen. Aus der Studie geht hervor, dass die Verbreitung von Desinformationen zu einer Schlüsselstrategie für die emotionale Mobilisierung der Kampagne wird. Die Hauptakteure der Desinformation bilden eine internationale Kommunikationsmatrix, in der alle Arten von Desinformationen in großem Umfang produziert und verbreitet werden. Die „Koalition der Protestierenden“ basiert auf der gemeinsamen emotionalen Erfahrung, die durch Desinformation hervorgerufen wird und durch den Akt der Verbreitung von Desinformation gekennzeichnet ist. Die weite Verbreitung der entsprechenden Emotionen führt dann zu unterschiedlichen Wahrnehmungen des „Ziels“ und veranlasst die Protestierenden zu unterschiedlichen kollektiven Aktionen. Dieser Mechanismus der emotionalen Mobilisierung zeigt, dass die Fakten „zu groß sind, als dass man sie erkennen könnte“, was den kognitiven Fehler noch verstärkt und mehr Raum für die Verbreitung von Desinformationen bietet. Die starken Emotionen, die in der Desinformation eingebettet waren, tragen zur Vervollständigung der Vorstellung der Protestierenden von einer Gemeinschaft bei und werden zum dominierenden Faktor für den Zusammenhalt der Gruppe und die motivierende Unterstützung für kollektive Aktion.

 

Schlüsselwörter

soziale Bewegung, Twitter, emotionale Gemeinschaft, Mobilisierungsmechanismus, Zeitreihenanalyse